Liebe Freundinnen und Freunde,
was sich derzeit auf den Fildern abspielt und am Montag mit dem Start der Anhörungen zum Planfeststellungsabschnitt 1.3 seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht (22.9., 9 Uhr, Messe, Halle C) ist ein bisschen Klein-Stuttgart 21: eine absurde Planung mit einem Supertiefbahnhof in 27 MeterTiefe, was einem in den Boden versenkten 7-stöckigen Hochhaus entspricht, den man kaum Flughafenanschluss nennen kann, nachdem man erst 4 Minuten Rolltreppen fahren oder 100 Stufen erklimmen und dann noch 1/4 Kilometer zum Flughafen laufen muss, der per ICE nur alle 2-Stunden und für die Stuttgarter auch künftig flexibler mit der S-Bahn erreichbar sein dürfte.
Ein Bahnhof, dem wie seinem großen Bruder eine akzeptable Brandschutzlösung fehlt und der über Gleisläufe erreicht werden soll, die bisher selbst das Eisenbahnbundesamt, sonst zu fast jeder Verbiegung von Bahnvorschriften bereit, nicht akzeptieren wollte.
Auch was die Durchsetzungsmethoden betrifft erkennt man die Handschrift der Bahn. Seit 2002 kriegt die Bahn diesen Abschnitt nicht gebacken, dürfte sich wie bei S21 selbst bewusst sein, dass das alles nie funktionieren wird – und legt nach 12 Jahren den längst durchgefallenen Plan erneut zur Feststellung vor. Ist das ein Hilferuf à la Dschungelcamp: Holt mich hier raus! Oder ist es die Arroganz der Macht, die glaubt eh alles durchsetzen zu können?
Nachdem die Grünen Spitzen, von denen der Bahn einst Ungemach drohte, längst beigedreht haben und beredt schweigen, meldet sich ein CDU-Mann zu Wort als wolle er die Frondeure anführen: Roland Klenk, OB von Leinfelden-Echterdingen. Wenige Tage vor Beginn der Anhörung lanciert er ein bahnunabhängiges Gutachten, das alles bestätigt, was die S21-KritikerInnen auf den Fildern schon lange wissen: Dass nämlich die Bahnplanungen den S-Bahn-Verkehr und damit nicht nur die Anbindungen der BürgerInnen auf den Fildern, sondern eine Hauptschlagader der Wirtschaftsregion Stuttgart insgesamt massiv behindern wird.
Könnte also das Chaos, das die DB AG auf den Fildern anzurichten droht, zum viel zitierten Tropfen werden, der das randvoll gefüllte Fass zum Überlaufen bringt? Nach allem werden kritische BürgerInnen ihre Hoffnungen nicht ins Kraut schießen lassen. Dennoch: die Bahn sitzt in der Falle. Wenn es der S-Bahn an den Kragen geht, werden sie es nicht nur mit den S21-Gegnern und einem rebellischen OB zu zun kriegen, dann könnten auch die Schlafmützen bei der IHK und in den Gewerkschaftsspitzen aus ihrer S21-Illusionen und Verblendungen erwachen. Alternativen, um aus diesem Schlamassel rauszukommen? Jedenfalls keine, die nicht noch mehr Kosten, Planänderungen und Zeitverlust nach sich ziehen.
Die eigentliche Alternative heißt Ausstieg und Umplanung, wofür es auch auf den Fildern gute Konzepte gibt:
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Damit sie auf diese Alternative kommen, muss nachgeholfen werden: Ab Montag, den 22.9. Messe Stuttgart, Eröffnung u. a. mit Steffen Siegel – alles Organisatorische unter: www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1391658/index.html.